Der geschäftsführende Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und Mitglied des Vorstands des RKW Baden-Württemberg stellt in seiner Grußbotschaft zum 100. Geburtstag des RKW die Verbindung zur angewandten Wissenschaft her und sagt: Das RKW fängt da an, wo die Forschung aufhört.

1921:    Albert Einstein bekommt den Nobelpreis für Physik, das erste Flugzeug landet auf dem Mont Blanc, Deutschland bekommt mit der AVUS seine erste Automobilrennstrecke, das RKW, die Moto Guzzi AG und die Balluff GmbH werden gegründet.

2021:    Der weltweit erste Quantencomputer außerhalb der USA wird in Ehningen installiert, der Hubschrauber Ingenuity fliegt auf dem Mars, Rennstrecken werden im Computer simuliert, Moto Guzzi ist „Kult“, Balluff Weltmarktführer für Automatisierungslösungen und das RKW hat immer „up to date“ und authentisch jede Herausforderung gemeistert.

War es 1921 die große Herausforderung, die Wirtschaft Deutschlands wieder aufzubauen und wettbewerbsfähig aufzustellen, so bilden 2021 Digitalisierung, Globalisierung, Demographie und Nachhaltigkeit die Herausforderungen unserer Zeit. Eine Zeit, in der sich das Rad der Veränderung immer schneller zu drehen scheint, Lieferketten fragil erscheinen, Lösungen die neuen Produkte sind und Unternehmen vor der Frage stehen, wie die für eine Weiterentwicklung erforderlichen Kompetenzen und Qualifikationen aufgebaut und weitergebildet werden können.

Gäbe es das RKW noch nicht, müsste man es spätestens jetzt erfinden, um gerade kleinen und mittelständischen Unternehmen einen verlässlichen Partner an die Seite zu stellen. Einen Partner, der wie sie für Tradition, Innovation und Agilität steht. Ein Mittelstandsversteher, der die Situation und die Herausforderungen seiner Kunden kennt und ihre Sprache spricht. Ein Sparringspartner, der neutral und verantwortungsvoll berät, unterstützt und entwickelt. Einfach ein Wegbegleiter, der von der Idee bis zur Umsetzung für das Unternehmen da ist.

Als Leiter des Fraunhofer IAO kenne ich die Herausforderungen der Zusammenarbeit mit kleinen und mittelständischen Unternehmen nur all zu gut und habe höchsten Respekt vor der Arbeit der RKW-Berater vor Ort. Aus meiner Sicht ergänzen sich angewandte Forschung und die Arbeiten des RKW in einer symbiotischen Art und Weise: dort wo wir aufhören, fängt das RKW erst so richtig an. Eine optimale Aufgabenteilung innerhalb unseres Innovationssystems.

Ich wünsche mir, dass diese Aufgabenteilung über Kommunikation und Kooperation noch intensiver gelebt werden wird und wünsche dem RKW viel Erfolg für die nächsten 100 Jahre.

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