Das FIR, Forschungsinstitut für Rationalisierung an der RWTH Aachen, trägt Rationalisierung im Namen wie das RKW. Sein Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Volker Stich verweist auf die gemeinsame Mission, die sich auch in der gegenseitige Mitgliedschaft und Verbundenheit und Stichs Jahrezehnte langen Engagement im Vorstand des RKW NRW zeigt.

100 Jahre – da ist es mehr als notwendig, einmal Bilanz zu ziehen und zurückzublicken, bevor man weiter mit Volldampf in die Zukunft rauscht. Wir als FIR sind zwar die jüngere Schwester, aber mit dem RKW Kompetenzzentrum haben wir vieles gemeinsam:

Ganz offensichtlich ist es der Begriff  'Rationalisierung', den unsere beiden Institutionen seit Jahrzehnten in ihren Namen führen. Das RKW als 'Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e. V.', das FIR als 'Forschungsinstitut für Rationalisierung'. Auch unsere gemeinnützige Arbeit als eingetragener Verein verbindet uns. Vor allem aber eint uns eine gemeinsame Mission: die Wettbewerbsfähigkeit im deutschen Mittelstand mit Hilfe der Digitalisierung zu stärken und auszubauen.

Nun hat sich die Ausgestaltung des Ausdrucks 'Rationalisierung' im Lauf der Geschichte gewandelt: Die Zielsetzung Steigerung der Arbeitsproduktivität, Verringerung der Kosten und Gewinnmaximierung wurde in den 1950/ 60er Jahren zumeist durch den Abbau von manuellen Arbeitsplätzen realisiert. Heute weiß man um die Bedeutung von Human Ressourcen und setzt Rationalisierung stärker in den Kontext von Prozessoptimierung, effizientem Ressourcen-Einsatz und bestmöglicher Qualifikation von Arbeitskräften. Das Erreichen von Nachhaltigkeit und Agilität ist die Herausforderung, der sich Unternehmen heute zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit stellen müssen. Die Digitalisierung ist dafür die Grundlage, führt aber auch zu Veränderungen in allen Unternehmensbereichen – von der Strategie über Arbeitsabläufe bis hin zur Gestaltung einer gesunden Arbeitsumgebung.

Auch wenn die inhaltliche Begrifflichkeit der Rationalisierung sich heute gewandelt hat und zum Teil ersetzt wird durch Industrie 4.0, Digitale Transformation, data-driven Enterprises u.v.m., so sind die primären Bewertungsgrößen der Rationalisierung im Sinne der optimal ausgerichteten Wirtschaftlichkeit und einer technisch orientierten Produktivitätssteigerung im Kern gleich geblieben. 

All dies sind Themen, denen sich das RKW verschrieben hat und in direkter Zusammenarbeit mit Unternehmen täglich umsetzt. Ihre Bedeutung für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen hat seit Gründung des RKW im Jahr 1921 stetig zugenommen – ein sicheres Zeichen dafür, dass bereits ganz zu Anfang die Weichen richtig gestellt wurden. Als Vertreter des FIR beglückwünsche ich das RKW zu so viel Weitsicht. Es gehört viel Mut und Kraft dazu, über ein Jahrhundert hinweg immer wieder die richtigen Entscheidungen zu treffen und Schwerpunkte zu setzen.

Ich gratuliere dem RKW, seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie seinen Mitgliedern zum 100-jährigen Bestehen und bin mir sicher, dass Sie Ihre Erfolgsgeschichte auch in Zukunft fortsetzen werden. Dazu wünsche ich Ihnen viel Erfolg sowie die notwendige Kreativität und Umsetzungskraft für immer neue Visionen.

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